Um erfolgreich zu bleiben und weiter zu wachsen, will die Migros Aare ihre Leistungen noch näher bei den Kundinnen und Kunden erbringen. 

So geht Zukunft

Mit «Transform» in die Zukunft

Die Bedürfnisse sowie das Konsum- und Freizeitverhalten der Menschen verändern sich schnell und laufend. Um erfolgreich zu bleiben und weiter zu wachsen, will die Migros Aare ihre Leistungen noch näher bei den Kundinnen und Kunden erbringen. Deshalb richtet sie mit dem Programm «Transform» ihre Organisation schrittweise auf die Zukunft aus.

Deshalb richtet sie mit dem Programm «Transform» ihre Organisation schrittweise auf die Zukunft aus. Dabei stehen Eigenverantwortung, Vernetzung und Veränderungsbereitschaft an oberster Stelle. Die ersten konkreten Umsetzungsschritte erfolgten per 1. Februar 2021.

Ein ereignisreiches Jahr später ziehen wir Bilanz und analysieren mit Reto Sopranetti, Geschäftsleiter und Leiter Direktion Retail a. i. Migros Aare, wie sich diese Transformation im 2022 auswirkt und wie die Zukunft erfolgreich gemeistert werden soll.

Reto Sopranetti, der Mensch mag Veränderungen nicht besonders gerne. Dennoch hat es im letzten Jahr bei der Migros Aare sehr viele davon gegeben, teilweise waren es sehr tiefgreifende Veränderungen. Warum waren sie nötig?

Die Coronakrise hat uns vor Augen geführt, wie schnell sich die Bedürfnisse, Erwartungen und das gesellschaftliche Verhalten der Kundinnen und Kunden verändern können. Ich gehe davon aus, dass die Dynamik solcher Entwicklungen auch künftig anhalten und sich weiter verstärken wird. Darauf müssen wir uns ausrichten und das heisst, als Organisation schlanker und beweglicher werden. Das tun wir beispielsweise, indem wir laufend unsere Online-Kanäle ausbauen und sie mit den stationären Einkaufsmöglichkeiten vernetzen. Indem wir alle online und offline verfügbaren Angebote miteinander verbinden, vereinfachen und verbessern wir das Kundenerlebnis.

Für uns Mitarbeitende heisst das, Veränderungen als Chancen zu sehen und sie proaktiv anzugehen. Deshalb an dieser Stelle mein grosser Dank an alle Kolleginnen und Kollegen, die sich tagtäglich mit Herzblut für die Migros Aare einsetzen – ich bin immer wieder fasziniert, wie sie das teils auch unter sehr schwierigen Bedingungen mit viel Begeisterung tun.

«Für uns Mitarbeitende heisst das, Veränderungen als Chancen zu sehen und sie proaktiv anzugehen.»

Reto Sopranetti, Geschäftsleiter und Leiter Direktion Retail a. i. Migros Aare

Reto Sopranetti mit einem Apfel in der Hand
Reto Sopranetti, Geschäftsleiter und Leiter Direktion Retail a. i. Migros Aare

Beginnen wir mit einem Blick zurück auf das letzte Jahr. Im Spätsommer 2020 startete die Migros Aare das Programm «Transform», das zu Beginn des Jahres 2021 die ersten grösseren Veränderungen mit sich brachte. Was hat es damit auf sich?

«Transform» basiert auf der erfolgreich verankerten «Polaaris»-Unternehmensstrategie und entwickelt diese konkret weiter. Im Zentrum stehen Eigenverantwortung, Vernetzung und Veränderungsbereitschaft. Mit «Transform» bauen wir unsere Leistungen dort aus, wo wir am nächsten bei den Menschen und ihren Erwartungen sind. Gleichzeitig werden Geschäftsfelder und Services kritisch hinterfragt, die weniger einem Bedürfnis der Kunden entsprechen.

Also ein klassisches Sparprogramm?

Nein, bei «Transform» handelt es sich nicht um ein Sparprogramm. Sparprogramme mögen kurzfristig hilfreich sein, ähnlich einer Blitzdiät. Uns geht es jedoch darum, langfristig etwas zu verändern und zu bewirken. Wir richten uns mit «Transform» so aus, dass wir künftig noch flexibler und agiler mit dynamischen Veränderungen umgehen können. Deshalb setzen wir den Hebel zuerst bei der Strategie und der Organisation an.

Schauen wir uns das nochmals detaillierter an, was genau passierte demnach 2021?

Im Rahmen von «Transform» haben wir unsere organisatorischen Strukturen überdacht und konsolidiert. Wir freuen uns, dass wir auch nationale Lösungen umsetzen konnten. Einige Kolleginnen und Kollegen arbeiten nun in neu entstandenen nationalen Organisationen - wie beispielsweise der Fachmarkt AG oder der Miduca AG, welche schweizweit die Klubschulen vereint. Andere haben neue Funktionen innerhalb der Migros Aare übernommen.

«Begeisterte Kunden, eine hohe Kunden­frequenz sowie positive Umsätze und Erträge sind wichtige Pfeiler unseres Erfolgs.»

Reto Sopranetti, Geschäftsleiter und Leiter Direktion Retail a. i. Migros Aare

Wie wurden denn die Strukturen konsolidiert?

Im Detailhandel hat die Migros-Gemeinschaft mit der Gründung der nationalen Fachmarkt AG im Juni 2020 sowie der Miduca und der Movemi AG 2021 grosse Schritte noch näher zu den Kunden gemacht. Die Genossenschaften nehmen für diese Formate noch die Vertriebsfunktion zu den Endkunden wahr. Dies ermöglicht der Migros Aare, sich schlanker zu organisieren. Aus den bisherigen Direktionsbereichen Supermarkt, Fachmarkt und Gastronomie entstand so der neue Direktionsbereich Retail. Ausserdem wurde mit dem Projekt Techto die IT zukunftsweisend und genossenschaftsübergreifend aufgestellt.

Warum ist das für die Zukunft so wichtig?

Weil man nur gemeinsam eine Antwort auf die Herausforderungen der Zukunft und die damit verbundene Veränderung der Kundenbedürfnisse finden kann. Begeisterte Kunden, eine hohe Kundenfrequenz sowie positive Umsätze und Erträge sind wichtige Pfeiler unseres Erfolgs. Mit anderen Worten: Alle drei Geschäftsfelder, also Supermarkt, Fachmarkt und Gastronomie, haben eine wichtige Rolle bei der Erarbeitung übergreifender Lösungen für unsere Kundinnen und Kunden. Diese Leistungen müssen jedoch koordiniert und aus einer Hand kommen. Dies unterstützt die neue Organisation.

Es gab auch in anderen Bereichen Veränderungen.

Ja, in der Direktion Real Estate haben wir die Bereiche Bau&Immobilien, die Strategische Expansion, die Einkaufscenter und das Westside gebündelt. Auch wurde die Abteilung Unternehmensentwicklung als Corporate Development zu einem eigenständigen Direktionsbereich. Zudem wurde der Direktionsbereich Operations – bisher Logistik & Informatik – als zentraler Bereich für die Sicherstellung des operativen Betriebs und seiner strategischen Weiterentwicklung neu organisiert. Zu diesem gehört unter anderem das laufende Grossprojekt Logistikplattform 2030 (LP 2030).

Welche Überlegungen liegen diesen organisatorischen Anpassungen zugrunde?

Mit dem neuen Direktionsbereich Corporate Development wollen wir gezielter und stärker in zukunftsfähige Wachstumsfelder investieren, die den neuen Kundenbedürfnissen entsprechen und die Migros Aare weiterhin fit für die Zukunft machen. Im Direktionsbereich Real Estate wird es darum gehen, unsere Liegenschaften und Einkaufscenter noch effektiver zu nutzen und näher an den sich wandelnden Kundenbedürfnissen zu vermarkten. So sollen etwa die Einkaufszentren mit einem zukunftsgerichteten Angebots- und Erlebnismix zusätzlich an Attraktivität gewinnen. Durch die Bündelung und damit ganzheitliche Betrachtung aller immobilienbezogenen Themen will die Migros Aare Synergien noch besser nutzen sowie die Effizienz und Marktfähigkeit steigern.

Die grösste Veränderung ist im Bereich Freizeit & Bildung passiert. Diesen Bereich gibt es in dieser Form bei der Migros Aare nicht mehr.

Das ist richtig. Gerade im Freizeit- und Bildungsbereich hat die Coronavirus-Pandemie den Wandel in besonderem Masse beschleunigt. Hier ist die Nachfrage nach digitalen Formaten stark gestiegen, während Präsenz-Angebote viel weniger gefragt sind. In enger Zusammenarbeit mit dem Migros-Genossenschafts-Bund (MGB) wurden deshalb nationale Szenarien und Optionen für die kundengerechte Ausrichtung innerhalb der Migros-Gemeinschaft entwickelt.

Was bedeutet das konkret für den Bereich Fitness?

Die Fitnessanlagen Migros-Fitnesspark, Migros-Fitnessclub und Only Fitness der Migros Aare wurden per 1. Januar 2022 an Active Fitness AG, eine Tochterfirma der Genossenschaft Migros Zürich, übertragen. Dieser Schritt ermöglicht der Migros Aare, sich im operativen Bereich künftig noch stärker auf ihr Kerngeschäft, den Supermarkt, zu fokussieren.

«Bei all diesen Veränderungen geht es um ein Hauptziel: Die Dienstleistungen werden künftig dort erbracht, wo sie die bestmögliche Wirkung erzielen können. »

Reto Sopranetti, Geschäftsleiter und Leiter Direktion Retail a. i. Migros Aare

Und was passiert mit der Klubschule?

Auch die Migros Klubschule wurde neu organisiert, um sich noch konsequenter auf sich verändernde Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden im Bildungsmarkt ausrichten zu können. Auch die entwickeln sich stark in Richtung digitaler Angebote. Die Genossenschaften und der Migros-Genossenschafts-Bund (MGB) wollen die Kompetenzen der Klubschule künftig in einer zentralen Organisation, der Miduca AG, bündeln. Die Organisation der Klubschule wird dadurch vereinfacht. Zukunftsfähige Unterrichts- und Lernformen werden auf nationaler Ebene weiterentwickelt, gleichzeitig bleibt das regionale Angebot bestehen.

Veränderung gab es auch im Bereich der IT - was waren hier die Überlegungen?

Auch hier bündelten wir unsere IT-Kompetenzen mit denjenigen der Group IT des Migros-Genossenschafts-Bundes (MGB). Seit dem 1. März 2021 ist der Grossteil der Migros-Aare-Informatik neu bei der Group IT der Migros Gruppe angesiedelt. Derjenige Teil der Informatik, welcher die Migros Aare unmittelbar in ihrem Kerngeschäft unterstützt, verbleibt weiterhin im Unternehmen und wird direkt den entsprechenden Direktionsbereichen angegliedert

Nach der Neuorganisation der Direktionsbereiche im Lauf des vergangenen Jahres, hat es per 1. Januar 2022 auch organisatorische Veränderungen gegeben. Welche waren das und weshalb sind sie nötig?

Bei all diesen Veränderungen geht es um ein Hauptziel: Die Dienstleistungen werden künftig dort erbracht, wo sie die bestmögliche Wirkung erzielen können. So wird etwa die Marketing- und Kommunikationsabteilung – vorher eine Stabstelle – in den Direktionsbereich Retail integriert. So können diese Dienstleistungen näher beim Kerngeschäft erbracht werden und sich dadurch noch stärker an den Kundenbedürfnissen orientieren. Mit der Zusammenführung von verschiedenen Servicefunktionen unter einem Dach entstehen vernetzte und effiziente Kompetenzzentren für organisationsübergreifende Aufgaben.

«Vor allem muss auch genügend Zeit für eine Umstellung eingerechnet werden.»

Reto Sopranetti, Geschäftsleiter und Leiter Direktion Retail a. i. Migros Aare

Was ist der übergeordnete Zweck dieser Veränderungen?

Die ganzen Massnahmen im Rahmen von «Transform» sollen die Organisation der Migros Aare vereinfachen sowie bereichsübergreifend noch besser vernetzen. Durch die einfachere und effizientere Organisation und die Fokussierung aufs Kerngeschäft, kann die Migros Aare schneller und flexibler agieren, vor allem bei Veränderungen im Markt und bei den Kundenbedürfnissen. So geht für uns Zukunft!

Das waren sehr viele Veränderungen für ein einziges Geschäftsjahr. Was tut die Migros Aare, um die Mitarbeitenden mit auf die Reise zu nehmen und in diesem Prozess zu begleiten?

Veränderungen lösen immer auch Fragen und oftmals Verunsicherung aus. Es war und ist nach wie vor sehr wichtig, alle frühzeitig ins Boot zu holen, ehrlich und transparent zu informieren und aktiv zu begleiten. Gerade tiefgreifende Umstellungen brauchen Zeit und Ansprechpersonen bei aufkommenden Fragen. Vor allem muss auch genügend Zeit für eine Umstellung eingerechnet werden. Das geht nicht von heute auf morgen, steckt doch hinter jeder Veränderung auch ein kultureller Wandel. Insbesondere, wenn Mitarbeitende neue Rollen oder Funktionen übernehmen, brauchen sie genügend Zeit für dieses neue Mindset. Deshalb wird 2022 auch eine gewisse Stabilität und Kontinuität wichtig sein, um in den neuen Strukturen anzukommen und diese zu etablieren. Mit anderen Worten: Unser Hauptziel ist und bleibt die Erfüllung der Kundenwünsche, aber gleichzeitig wollen wir eine solide und verlässliche Arbeitgeberin sein.

Handel ist Wandel, das besagt ja schon ein altes Sprichwort…

Und das hat auch heute noch seine Gültigkeit. Die Veränderung wird unser steter Begleiter sein und bleiben. Dennoch ist es wichtig, auch Kontinuität in der Organisation zu verankern, eine Verlässlichkeit und Verbindlichkeit, an welcher sich sowohl Kundinnen und Kunden wie auch Mitarbeitende orientieren können. Prozesse, Strukturen und Abläufe, die sich bewährt haben, sollen nicht grundlegend verändert werden. Denn: Zukunft hat immer auch Herkunft.