Das Kulturprozent der Migros Aare
Einzigartig ist es nach wie vor, das Kulturprozent der Migros. Allein die Migros Aare investiert jedes Jahr über 16 Millionen Franken in verschiedene Projekte und Aktivitäten. Sie ermöglichen einer breiten Bevölkerung Zugang zu kulturellen, sportlichen und sozialen Angeboten. Sylvie Hofstetter, Leiterin Corporate Communications und Kulturprozent, erzählt, was 2022 speziell war, welche Strategie der Vergabe von Fördergeldern zugrunde liegt und warum das Kulturprozent so wichtig ist.
Sylvie Hofstetter, auch im 2022 hat die Migros Aare mit dem Kulturprozent unzählige Aktivitäten unterstützt. Was war in diesem Jahr besonders?
Zu Beginn war auch dieses Jahr noch von den Corona-Restriktionen geprägt. Dann aber fand ein richtiges Erwachen statt: Plötzlich erreichten uns wieder sehr viele Gesuche und wir spürten, dass die Konzipierung und Durchführung von Projekten und Aktivitäten aller Art mit vollem Elan erneut aufgenommen wurden. Und dies, obwohl es teilweise offenbar immer noch recht schwierig ist, Besucherinnen und Besucher an die Vorstellungen zurückzuholen. Umso wichtiger ist deshalb gerade jetzt die Unterstützung durch ein Kulturprozent.
Worauf wird denn bei der Vergabe von Kulturprozent-Förderbeiträgen geachtet?
Im Rahmen der nationalen Stossrichtungen ist uns wichtig, die Kultur in all ihren Facetten einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Hierbei legen wir Wert auf einen ausgewogenen Mix, auch hinsichtlich der regionalen Verteilung über die Kantone Aargau, Bern und Solothurn hinweg.
Bei uns im Fokus stehen der Tanz, das Theater, Musik und Kleinkunst. Unterstützt werden jedoch auch Projekte und Aktivitäten im sozialen Bereich, z. B. das Projekt Mint-mobil für Schulen der 3. - 6. Klasse im Kanton Bern, wo das Interesse mit Exponaten für technische Berufe bei Kindern geweckt werden soll, um dem Fachkräftemangel der Zukunft zu begegnen. Oder auch die Kommission für soziale Anliegen vom Genossenschaftsrat, die über das ganze Wirtschaftsgebiet rund 40 Projekte betreut. So haben wir 2022 nach Corona schon wieder rund 5'000 Kleinspenden für Vereine, Schulen und weitere Institutionen gesprochen. Unser Prinzip dabei ist: lieber etwas weniger für Viele als viel für Wenige.
«Generell war für mich die Wiederaufnahme der kulturellen Aktivitäten an sich schon ein grosses Highlight. »
Kannst du uns ein paar Beispiele des vergangenen Jahres nennen?
Im Aargau unterstützten wir die Ausstellung im Stapferhaus Lenzburg «Natur. Und wir?», ein Thema ganz am Puls der Zeit. Auch beteiligten wir uns am Projekt «Wald» zum 100-Jahre-Jubiläum von «WaldAargau». Nicht nur mit einem finanziellen Beitrag vom Kulturprozent – auch einige unserer Mitarbeitenden haben beim Bäumepflanzen aktiv mitgeholfen. Die Oltner Tanztage werden von uns unterstützt und in der Bundesstadt ist es zum Beispiel die Aktion «Gratis ins Museum». Auch das «Rendez-vous Bundesplatz» wird von uns gefördert, da dieses jedes Jahr viele Menschen weit über die Kantons- und auch Landesgrenzen hinaus anzieht und fasziniert. Und natürlich ist der Gurten mit vielen attraktiven Angeboten, wie z. B. dem Gurtengärtli, dem Spielpark oder neu der Sternwarte, um nur einige hervorzuheben, ein wichtiger Schwerpunkt als Ausflugsziel für unser gesamtes Wirtschaftsgebiet.
Wie erlebt das Stapferhaus die Unterstützung durch das Kulturprozent?
«Die Migros-Aare und das Stapferhaus verbindet eine langjährige, freundschaftliche und erfolgreiche Partnerschaft. Sie basiert auf gemeinsamen grundlegenden Werten: das gesellschaftliche Engagement, die Verankerung in der Gegenwart und das Interesse an einem Publikum, das so divers ist wie die Schweizer Bevölkerung. Wir hoffen, dass es so bleibt, wie es ist – und wir immer wieder Wege finden, das Stapferhaus auch in der Migros stattfinden zu lassen.»
Sibylle Lichtensteiger, Leiterin Stapferhaus
Was war denn dein persönliches kulturelle Highlight 2022?
Generell war für mich die Wiederaufnahme der kulturellen Aktivitäten an sich schon ein grosses Highlight. Solche Aktivitäten tragen viel zur Förderung des Dialogs zwischen Wirtschaft, Kultur, Gesellschaft und damit zur Vernetzung bei. Sie sind aber einfach auch sehr gut fürs Gemüt und haben mir gefehlt. Das Rendez-vous Bundesplatz jedoch war für mich ein sprichwörtlich erhellender Event, der mit aktuellen Gesellschaftsthemen zum Nachdenken anregt und dabei alle Sinne berührt. Und welches andere Land hat schon die Offenheit, zum Song «Night Fever» Leuchtquallen über die Fassade seines Regierungsgebäudes tanzen zu lassen? Genau das mag ich an der Kunst.